Satirische Filmkritik, Film-Satire, Kino-Satire – Zeitraffer.ch

Stich- und Schlagtechnik der antiken Nazis.

Gladiator

Kategorie: Schlitzen für die ganze Familie Jahr: 2000 Regie: Ridley Scott mit: Russell Crowe, Joaquin Phoenix, Connie Nielsen

Beeindruckende Studie zur faschistischen Kriegstechnik. Warum waren die Nazis so erfolgreich? Gleich zu Beginn zeigt Ridley Scott ihre Verwirrtaktik

Denn die Nazis der Antike gebrauchten Katapulte nicht zur Belagerung von Städten, oder wenigstens für eine andere Kampfhandlung, sondern schleppten sie zur Verblüffung ihrer Feinde mühsamst in den Busch, um damit Wälder in Brand zu schiessen. Die Amerikaner nutzten übrigens diese Taktik in Vietnam (Agent Orange), wobei sie im Gegensatz zu den antiken Nazis eine Luftaufklärung betrieben.

Der Hauptteil der Studie aber widmet sich der Nahkampftechnik der faschistischen Helden: wie sticht der gute Nazi und Führer seinen Feind mit dem Schwert in den Bauch, wie in die Brust, wie schlägt er ihm den Arm und wie das Bein ab, wie köpft er ihn mit einem Streich? Wie winkt der nazistische Siegermensch dem jubelnden Volk zu, das endlich unter seiner starken gerechten Hand leben darf?

Heil dem Führer! Heil! Heil!

Heil dem Führer! Heil! Heil!

Ganz stark auch der Untersuch des nazistischen Familienideals: der Schutz der Familie ist das allerhöchste Ideal. So werden die Vatergefühle zum Motor der Geschichte. Verletzte Vatergefühle, insbesondere natürlich das Gefühl, seine Familie nicht vor den Bösen und Gemeinen geschützt zu haben, treiben die antiken Nazis ebenso zu den unglaublichsten Taten an wie die Nazis der Gegenwart. Der Regisseur entpuppt sich als Meister der faschistischen Praxis.

antikebelagerungfamiliefaschistischenkatapultekriegstechniknazisstudievatergefühleverwirrtaktik

Madma • 28. Juni 2000


Previous Post

Next Post