Satirische Filmkritik, Film-Satire, Kino-Satire – Zeitraffer.ch

Pauli, Freund der Tomatensauce.

Ragu – Mama’s boy

Jahr: 2000 Kategorie: Tomaten forever Regie: Paul Harather mit: Paolo Romanacci, Josie DiVicenzo, Peter Rocco

Der bellende Präsident Bush hat der Welt wieder einmal vor Augen geführt, welch eine fundamentalistische Nation von Kuhhirten und Hinterwäldlern die USA in Wahrheit sind. Welche wunderlichen Unter-Fundamentalisten das Fundi-Land bevölkern, wissen trotzdem immer noch die allerwenigsten.

Der Film stellt dem staunenden europäischen Publikum die Anhänger der wahren Tomatensauce vor – beziehungsweise einen Repräsentanten namens Paulie. Paulie begreift sich selber nicht als Fundi, sondern als einen der letzten Männer mit Prinzipien. Erstens isst er aus Prinzip nur Muttis original Tomatensauce. Zweitens lebt er prinzipiell zuhause bei Mutti, die halt einfach am besten kocht, putzt und wäscht. Ursprünglich soll die Bewegung übrigens aus Italien aufgebrochen sein, die Welt zu erobern. Drittens will er nun, mit 34 Jahren, endlich eine Frau heiraten wie Mutti.

Er findet Viktoria – eine totale neumodische Niete, die von der wahren Tomatensauce noch nie gehört hat. Was aber tut Paulie? Er verleugnet seine Ueberzeugungen, wirft seine Prinzipien über Bord und heiratet sie – weil Viktoria eine geübte Leistung im Bett erbringt.

Dies führt zum Grundkonflikt, den der Film aufzeigen will: viele amerikanische Fundis sind guten Willens, aber hilflos. Zum Beispiel wollen sie nicht als rückständig gelten und lassen ihre Frauen darum frei herumlaufen, womöglich in kurzen Röcken. Anstatt zu kochen und den Haushalt zu führen, reizen diese nur die Männer auf und lassen sich flachlegen. Viele bedauernswerte Unter-Fundis wie Paulie zahlen heute in den USA einen hohen Preis für diese mangelnde Zucht.

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Madma • 10. Juli 2000


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