Maelstroem
Jahr: 2000 Kategorie: einmal kräftig an der Schraube drehen Regie: Denis Villeneuve mit: Marie-Josée Croze, Jean-Nicolas Verreault
Man hat abendfüllende Filme über Frauen gesehen, die durch eine Abtreibung aus der Bahn geworfen werden, Filme über Arbeitslose, die in ein existentielles Loch fallen, Filme über Selbstmörderinnen, Filme über Täterinnen (z.B. Autounfall), die von Schuldgefühlen aufgefressen werden.
Und Film über Komplex-geplagte Kinder, die es nicht schaffen, aus dem Schatten berühmter Eltern zu treten. «Emotiönchen!», lacht Regisseur Denis Villeneuve aus voller männlicher Brust. Im Leben seiner Hauptdarstellerin vergeht gerade mal ein Tag, da hat sie schon abgetrieben, einen Mann überfahren, an ihrer erfolgreichen Mutter gelitten, ihren Selbstmord geplant, und ist auch noch in demütigender Weise entlassen worden: vom eigenen Bruder. Der Film ist also die frohe Botschaft für vollkommen abgestumpfte, empfindungstote Filmfreunde und Innen: ihnen ist ein veritabler emotionaler Rülpser versprochen. Wer dennoch zweifelt, ob er (sie) auf seine (ihre) Kosten (Kosten) kommt, dem sei verraten, dass obendrein ordentlich gemetzelt wird und insgesamt zehn Minuten lang in Grossaufnahme gekotzt.