Satirische Filmkritik, Film-Satire, Kino-Satire – Zeitraffer.ch

Sie hat's in die Hitparade geschafft.

High Fidelity

auch bekannt als: Hochgradig Jahr: 2000 Kategorie: Rrrrock’n’Knnnoll Regie: Stephen Frears mit: John Cusack, Iben Hjejle, Todd Louiso

Keine Päpste mehr, die ihre AC/DC-Schallplatten rückwärts abspielen, um der Teufelsbotschaft der Rockmusik zu lauschen. Niemand klärt mehr über den schädlichen Einfluss der modernen Musik auf die Jugend auf.

Dabei könnten die Schäden ja nicht offensichtlicher sein! Denken wir an die Kopfnicker in ihrem apathischen Rudel an der Haltestelle, die sich mit der HipHop genannten endlos-Schlaufe ihr Hirn wegwummern, das die passenden Videoclips dazu spielt. Anerkennenswert, wie High Fidelity einen neuen Anfang macht! Der Film führt uns ein Individuum vor, das durchgedreht ist, weil es zu oft die Hitparade gehört hat. Es hat die fixe Idee entwickelt, dass nicht nur Musik, sondern überhaupt alles in die Charts kommt. So überlegt es sich, welchen Platz seine Kaffeetasse in den Kaffeetassen-Charts einnimmt, welchen Platz seine Sandalen in den Sandalen-Charts, welchen Platz sein Stuhl in den Stuhl-Charts, welchen Platz der Goldfisch in den Goldfisch-Charts, welchen Platz seine Freundin in den Freundinnen-Charts usw.

Auch wenn das Christentum abgedankt hat und sich keine neue Lobby gegen die Dammbrüche der Moderne stemmt: sicher ist, dass die Charts übel sind und verboten gehören! Welche Hirnschäden das Abspielen der immer gleichen 30 Songs verursacht, kann zum Beispiel auf Radio Energy Züri live mitverfolgt werden – eine Art 24-Stunden-Krankenbulletin.

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Madma • 9. Februar 2000


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